Während immer mehr meiner Bekannten mit Apple-Notebooks durch die Gegend rennen, hat sich meine Firma erstmal weiter auf Windows festgelegt. Also ist mein neues Notebook kein Apple, sondern ein Lenovo Thinkpad T60 mit Wide-Screen. Auf dem Papier schien er etwas breiter zu sein, als mein alter DELL. In echt wirkt er aber viel breiter. Naja, was soll's.
Ich habe den größeren Akku und die kleinere, aber schneller Festplatte einbauen lassen. Im Sparsam-Betrieb reicht der Akku knapp 5 Stunden - so lange wie beide Akkus beim DELL zusammen.
Die Tastatur fühlt sich beim Thinkpad etwas besser an als beim DELL. An Hardwarefeatures fällt zunächst mal der Fingerabdrucksensor ein, mit dem man sich anmelden kann, nachdem man etwas trainiert hat, wie man den Finger richtig über den Sensor zieht. Nettes Feature. Es dauert aber Ewigkeiten, bis ich mich mit dem Ding auch anmelden kann - ich habe bis heute nicht verstanden, wie ich das gemacht habe. Schneller als die Eingabe des Passworts ist die Anmeldung mit dem Sensor allerdings nicht - dazu ist die Fingerabdruck-Erkennung zu langsam.
Auf dem Thinkpad ist Windows Vista installiert. Es braucht leider eine Weile zum Hochfahren (mehrere Minuten, 25 Sekunden aus dem Sleep-Mode). Von der Bedienbarkeit zeigt Vista aber dann einen deutlichen Fortschritt gegenüber Windows XP. Es sieht besser aus (wahrscheinlich ist das alles bei Apple angeguckt - immer noch besser also schlecht selbst ausgedacht).
Besonders nützlich ist, dass man überall Suchfelder hat, um nach Programmen, Dateien und Verzeichnissen zu suchen. Wenn man ungefähr weiß, was man sucht, tippt man das ein und muss sich nicht mehr durch Verzeichnisse oder Menüs klicken.
Etwas verwirrt war ich am Anfang, weil das System die fest eingebauten Verzeichnisse mal englisch und mal deutsch anzeigt. Im Dateisystem heißt es z.B. "Programme". Wenn man Software installiert, sagt die, sie würde sich nach "Program Files" installieren, sie landet aber unter "Programme".
Wenn man einen Verzeichnispfad ins Clipboard keopiert und in ein Textfeld einfügt, erscheint auch der englische Name. Anscheinend heißt alles englisch und der Explorer übersetzt.
Die Software, die ich bisher verwendet habe, läuft auch auf Vista. Nur bei Eclipse muss man tricksen. Bei Vista darf man nicht mehr ohne Bestätigung ins Programme-Verzeichnis schreiben. Daher muss man Eclipse beim Start explizit sagen, dass die Config-Dateien an einem anderen Ort abgelegt werden müssen und neue Plugins muss man auch an einen anderen Ort installieren. Oder man installiert Eclipse nicht im Programme-Verzeichnis. Muss man halt nur wissen.
Zusätzlich zu den automatischen Windows-Updates ist auf dme Gerät das "Lenovo Produktivitätscenter" installiert. Das lädt z.B. automatisch Aktualisierungen des BIOS etc. Das ist doch auch mal nett.
Dummerweise ist das Lenovo-Produktivitätscenter nicht ganz kompatibel mit Windows Vista. Daher erscheinen seine Benachrichtigungsfenter nicht auf dem Desktop, sondern in einem Extra-Modus, auf den Vista ständig hinweist, wenn sich im Hintergrund das Produktivitätscenter geöffnet hat. Nach kurzem Notebookbetrieb schlägt das Produktivitätscenter vor, ein dutzend Aktualisierungen nachzuladen. OK. Die ganze Geschichte bleibt nach ein paar Stunden bei 77% Fertigstellung stehen. Also boote ich den Rechner neu. Danach zeigt das Notebook beim Login nicht mehr die Option für den Fingerabdrucksensor an. Es dauert eine Weile bis ich bemerke, dass man sich immer noch per Fingerabdruck anmelden kann. Hin und wieder kommt auch noch der alte Anmeldebildschirm. Und hin und wieder gibt die Fingerabdruck-Software einen "internal error" und stürzt ganz am Anfang ab. So richtig ausgereift wirkt das noch nicht. Mit der Zeit ist das Problem aber immer seltener aufgetreten.
Ich installiere die Software für die UMTS-PC-Karte. Im Internet bei Vodafone gibt es extra eine Version für Vista. Nach der Installation klappt mit der Karte auch alles super. Dafür gehen LAN und WLAN nicht mehr. Vista zeigt mit abwechselnd "lokaler Zugriff" und "eingechränkte Konnektivität für die beiden Netzwerk-Adapter an. Die Ursache scheint zu sein, dass ich jetzt mit "Nicht identifiziertes Netzwerk"
verbunden bin. Ich probiere der Reihe nach alle Problemlösungen aus, die Vista mir vorschlägt. Alles ohne Erfolg. Jetzt schlängt Vista mir vor, ONLINE nach einer Lösung zu suchen. Pfiffig...
Also deinstalliere ich das Vodafone-Zeug. Jetzt habe ich einen absolut sicheren Rechner. Ich kann mich mit gar nichts mehr verbinden :-(
Nach stundenlangem rumprobieren und mehrfachen Neustart meines Routers geht alles wieder. Ich installiere die Software für die UMTS-Karte. Es scheint immer noch alles zu funktionieren.
Ich fahre auf die JAX und bin wahrscheinlich der einzige Teilnehmer, der nicht ins dortige WLAN kommt. Woran es liegt, kann ich mit Windows Vista nicht herauskriegen. Der Rechner verbindet sich zwar mit dem WLAN, vom Internet kann ich aber nichts sehen. Also benutze ich halt die UMTS-Karte. Das WLAN im Hotel hingegen funktioniert.
Als ich wieder zu Hause ankomme, geht weder WLAN noch LAN - auch nicht nach mehrfachem Neustart von Rechner und Router. Ich bin echt genervt. Windows meint, dass wahrscheinlich LAN- und WLAN-Netzwerkadapter kaputt sind.
Ich suche bei Lenovo im Internet. Man soll beim Systemstart F11 drücken. Dann kommt ein Diagnose-Programm. Dort soll man "Hardwarediagnoe" auswählen. Den Punkt gibt es aber nicht, auch sonst nichts, was mir weiterhilft.
Also ermittle ich die Telefonnummer für den Support und stelle fest, dass der
in Deutschland nur Mo.-Fr. 8-16 Uhr besetzt ist. Die Franzosen haben es besser
mit 24*7-Support. Aber ich spreche kein französisch. Naja, man kann auch in
den USA anrufen. Da ist auch immer jemand da. Da habe ich aber keinen Nerv drauf. Also deinstalliere ich nochmal die Vodafone-Software und schon funktioniert es wieder. Scheint also doch an der Vodafone-Software zu liegen. Ich werde mal deren Support anrufen.
Auch ohne Vodafone-Software schaltet sich ab und an das WLAN des Notebooks ab. Keine Ahnung warum.
Fazit: Das Thinkpad ist leicht besser als mein alter Dell. Vista ist leicht besser als Windows XP. Richtig begeistern kann ich mich aber für beides nicht.
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